Der Komponist und Dirigent Peter Eötvös

Zum Tod von Peter Eötvös

Der 1944 geborene ungarische Komponist Peter Eötvös ist tot. Er wurde mit 14 Jahren Schüler von Zoltán Kodály. Ab 1968 arbeitete er mit dem Ensemble von Karl-Heinz Stockhausen, von 1971 war er Mitarbeiter am Studio für Elektronische Musik des WDR in Köln. Es folgte eine Zeit als Leiter des Ensemble Intercontemporain in Paris (1979 bis 1991). Als renommierter Dirigent arbeitete Eötvös unter anderem mit den Berliner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Besonders als Opern-Komponist war Eötvös auf den deutschen Bühnen präsent. Seine sehr sinnliche Musik ist geprägt durch extreme Dynamik, schnelle, unruhige Rhythmen und ungewöhnliche Farbnuancen. In der Saison 2023/24 wurden und werden „Valuschka“ (als Uraufführung) in Regensburg, „Senza Sangue“ (zusammen mit Bartoks „Herzog Blaubarts Burg“) in Osnabrück und „Sleepless“ in Chemnitz und Graz gespielt. In den letzten Jahren war Eötvös vor allem durch „Der goldene Drache“ (nach Roland Schimmelpfennig) und „Angels in Amerika“ (nach Tony Kushner) auf den Spielplänen präsent. Peter Eötvös‘ Stimme wird fehlen, nicht nur musikalisch gesprochen.