Die Kinder leiden mit Klaus und Kläre, wunderbar infantil gespielt von Jonas Friedrich Leonhardi und Nina Gummich. Oda Pretzschner überzeugt als überforderte Mutter, die sich lieber mit ihrem Geliebten beschäftigt als mit dem Nachwuchs. Holger Hübner begeistert wieder einmal mehr mit seinem komödiantischen Talent und präsentiert einen überaus charmant-unbegabten Vater.
Schauspielerische Bestleistung zeigt außerdem Matthias Luckey, der als Liebhaber Bongardt gesangliches und Slap-Stick-Talent beweist und auch als Fräulein Elfriede die Zuschauer für sich einnimmt. Atef Vogel in der Rolle des Charlie Chaplin steht ihm in nichts nach. Diese beiden Herren sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Inszenierung, neben Philip Lehmann als akrobatisch versierter Hund.
Als theatraler Vorbote der Weihnachtszeit ist das Stück mit zauberhaften Kostümen und einem traumhaften Bühnenbild ausgestattet. Wenn am großen Weihnachtsbaum die Lichter funkeln, weiten sich im Publikum nicht nur die staunenden Augen der Kinder. Auch die Videokunst kommt zum Einsatz und ergänzt die szenische Gestaltung perfekt und äußerst gekonnt. Mit „Klaus im Schrank“ ist dem Staatsschauspiel Dresden ein tolles Familienstück gelungen. Eine Inszenierung, in der die Unterhaltung die Moral von der Geschichte prima verpackt. Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk, das kleine und große Zuschauer gern öffnen und im Alltag klug einsetzen werden…