Für diesen Wettlauf nach dem Schatz findet Sandra Strunz viele schöne, poetische Bilder. Da wird Prinz Louis von leuchtenden Händen gejagt und gewürgt. Das Gestänge wird zum nebelumwallten Friedhof und zur Gruft, in der im Fackelschein eine alte Rüstung aufleuchtet. Und über der Burg des Ritters Blaubart schweben hellleuchtend die Kleider der jungen Frauen, die er hierher entführte. Schließlich bringt Blaubart, der so aussieht wie er heißt, auch das Mädchen Fuchs hierher und natürlich wird sie, in einer rasanten Fechtszene, von Jacob befreit.
Sicher sind Buch und Stück mit einer „Nur gemeinsam sind wir stark“-Moral durchzogen. Aber hier wird sie nicht allzusehr betont, kommt in den zweieinhalb Stunden eher beiläufig daher. Die spannende und sehenswerte Abenteuer-Reise überwiegt und die ist bis in die Nebenfiguren ausgearbeitet – wie das Rumpelstielzchen in der Kneipe, das jedesmal eine Kreischarie anstimmt, wenn sein Name genannt wird.