Ein Mann im Dunkel, ein Feuerzeug flackert. Im Hintergrund zwei große verpackte Objekte, die sich, wenn die Verhüllungen heruntergerissen werden, als Schlagzeugbatterien erweisen – eine klassische und eine elektronische. Am Ende stellt sich dieses Bild wieder her. Dazwischen aber liegt eine Welt, in der die aufregende Geschichte von Adrien Lepage, einem Jungen mit autistischen Zügen, erzählt wird, der das Trommeln für sich entdeckt hat: Erst entwickelt er den Takt aus dem Rhythmus der Alltagsgegenstände, deren Geräusche er übernimmt und zu ganzen Tonfolgen komponiert, und entdeckt mit dem eigenen Herzschlag die Body-Percussion, bis er dann endlich ein altes Schlagzeug geschenkt bekommt.
Arlen Konietz spielt das virtuos. Nicht nur das Schlagzeug, das er beherrscht und locker die verschiedenen Beats einer Zirkusnummer oder einer einfühlsamen Bigband-Nummer vorführt (Adrien hat sich sein Können auch mithilfe der alten Jazzplatten seiner toten Großmutter angeeignet); virtuos ist auch, wie er die Geschichte des Jungen aus der Rückblende erzählt: zugleich distanziert und sich doch auf die Gefühlswelt dieses Jungen einlassend, bis hin zum großen Blackout. Nach dem verunglückten Versuch, in einer Band zu spielen, in der alle kiffen, entdeckt er in einem Musikgeschäft ein neues Schlagwerk, in dem er alle Beats über Kopfhörer spielen kann, also niemand sich mehr an dem „Lärm“ stören kann. Während er auf dem Nachhauseweg noch darüber nachdenkt, wie er für die neue Musikmaschine 4000€ aufbringen kann, verbrennt sein Vater das alte Schlagzeug. Als er diesen Vorgang realisiert, rastet Adrien aus und schlägt mit dem Spaten zu. Am Ende hören wir dann im Dunkel die hallenden Schritte eines Gefängniswärters – und sehen das Licht des Feuerzeugs vom Anfang wieder aufflackern.