So die Ausgangssituation im jüngsten Stück des Autors Sönke Andresen. Damit hat er zugleich eine breite Palette an möglichen Missgeschicken angelegt: Ungeahnte Hindernisse, peinliche Begegnungen und verwirrende Situationen ergeben sich am laufenden Band. Erkki Hopf verkörpert den Firmenchef gewohnt souverän: Der Unsympath ist eigentlich ein Schwächling, der sich schließlich mutig outet. Etwas weniger Klischees – YMCA-Handy-Klingelton, Kalender mit halbnackten Männern, erklärtes Muttersöhnchen – hätten es bei der Figur dieses schwulen Chefs auch getan.
Die beiden Chaos-Verursacherinnen ergänzen sich bestens: Beate Kiupel als energische Kassiererin, Meike Meiners als zögerliche Verkäuferin im dänischen Möbelmarkt mit dem Firmenlogo „ahoy!“, das nicht zufällig Ähnlichkeiten mit einem schwedischen Konkurrenten hat. Ergänzt wird die Crew von einer jungen Dänin (Nele Larsen), die sich Hoffnungen auf eine Heirat mit dem Chef macht, und dem Ex-Ehemann (Markus Gillich) der Kassiererin, der anlässlich der Feier zum Firmenjubiläum für die Kunden vom Lagerarbeiter zum Meerjungmann mutieren muss. In seinem grellen Outfit, einem schwankenden Gang dank hochhackiger Schuhe und der grünen Perücke ist er der Running Gag des Abends.
Andresen, Jahrgang 1977, bringt mit dem „Offline“-Abend seine dritte Komödie auf die populäre plattdeutsche Bühne. Regie führte einmal mehr der Oberspielleiter des Hauses, Murat Yeginer. Der Schauspieler und Regisseur übernimmt zusätzlich eine Rolle aus dem Off: Als Ibrahim radebrecht er vom „Info-Point“ die absurdesten Durchsagen in getürktem Deutsch.
Autor und Regisseur legen Sprachwitz und Tempo vor, dem die Körpersprache der Darsteller indes nicht immer folgt, die (gehaltenen) Gesten scheinen den Fortgang der Handlung hin und wieder auszubremsen. So ist der Abend nicht durchgängig ein großes Ganzes, aber allemal ein ganz Amüsantes.