Foto: Die Hausansicht des
Friedrichstadt-Palast Berlin. © Bernd Brundert
Der Friedrichstadt-Palast in Berlin ist eine Varieté-Bühne, Revue-Theater und der größte Theaterbau der Hauptstadt.
Der Name geht zurück auf den ersten, alten Friedrichstadt-Palast. Zunächst 1865 erbaut und drei Jahre später als Markthalle eröffnet, diente es kurze Zeit später als Lebensmitteldepot. 1873 wurde das Gebäude zu einem Zirkus umgebaut. Für zwei Jahre in Riesen-Olympia-Theater umbenannt, erwarb 1899 Albert Schumann das Gebäude und etablierte erneut einen Zirkus, den Circus Schumann. Als der Circus Schumann 1918 schließen musste, übernahm Max Reinhardt das Theater, das von nun an Großes Schauspielhaus hieß und den Spitznamen „Tropfsteinhöhle“ trug, bis zur Schließung 1933.
Im Nationalsozialismus wurde das Gebäude in Theater des Volkes bzw. Palast der 5000 umbenannt. Durch Luftangriffe stark beschädigt, übernahm 1947 der Magistrat von Groß-Berlin das Haus und gab ihm den Namen Friedrichstadt-Palast. Hier fand im selben Jahr die Gründungfeier der FDJ statt.
Als Fernsehkulisse diente die Bühne ab 1972 für die DDR-Sendung „Ein Kessel Buntes“. Acht Jahre später musste das Gebäude aufgrund von beträchtlichen Fundamentschäden geschlossen und 1985 abgerissen werden.
Etwa 200 Meter entfernt wurde 1984 der neue, heutige Friedrichstadt-Palast, 2020 unter Denkmal-Schutz gestellt, mit der Revue „Premiere: Friedrichstraße 110“ eingeweiht. Auch im neuen Friedrichstadt-Palast wurden Folgen der Sendung „Ein Kessel Buntes“ aufgezeichnet sowie nationale Preisverleihungen, wie die Goldene Henne oder der Deutsche Filmpreis, veranstaltet.