Was für ein Spielzimmer! Eine Dachbodenkammer, vielleicht mit einer großen Hobelbank auf der linken Seite, auf der rechten steht vorne eine große Kiste, mit Kunstrasen drauf, dahinter gestapelte alte Koffer. Bühnenbildner Bernhard Ott spart nicht an liebevollen Details, von einem alten verrosteten Dreirad über die Hobelspäne auf der Bank bis zu einem kleinen Gestell mit vertrockneten Pflanzen. Nun fordert „Die besten Beerdigungen der Welt“, ein humorvolles Bilderbuch des Schweden Ulf Nilsson über das Sterben, allerdings auch eine Fülle an Requisiten: Kästchen in verschiedener Größe, Holzbretter, Farbsprays und viele andere Kleinigkeiten. All das bringt Ott in versteckten Kisten oder auf dem Hobeltisch unter. Darüber wölbt sich ein „Himmel“ aus lauter Glühbirnen, von denen am Anfang aber nur die Hälfte brennt.
Wenn man so ein Spielzimmer hat, dann muss man auch spielen. Aber das ist gar nicht so einfach. Lisa Bräuniger, Burkhard Finckh und Christoph Müller, die durch den Zuschauerraum auftreten, langweilen sich zunächst. Langeweile auf der Bühne zu spielen, ohne das Publikum zum Gähnen zu bringen, ist noch weniger einfach. Da führt Müller einen stummen Kampf mit einer Glühbirne, da starrt Bräuniger mit imposanter Ausdruckslosigkeit ins Publikum, da steht der Musiker Finckh mitsamt seinen drei Instrumenten verloren im Raum, ein so trostloses wie humorvolles Bild. Der Regie von Sascha Flocken gelingt es, die Langeweile als Spiel zu setzen, eingebunden in kleine Slapsticknummern. Bis dann Ester eine tote Hummel findet. Nun startet ein Feuerwerk der Komödiantik, die sich aus einer genauen Beobachtung dessen speist, was Kinder tun: nämlich alle Gegenstände in ihrer Umgebung ins Spiel zu bringen.