So funkeln die Defizite: Regisseur Tim Egloff bläst die ansatzweise mehrschichtigen Charaktere noch deutlicher als Akin zu Stereotypen auf, so dass beispielsweise der zynische Immobilienhai, steuerbetrügende Filou und Schulfreund des „Soul kitchen“–Kneipiers nur noch als Immobilienhai kenntlich und mit Sexpuppe im Arm sehr schlicht sehr lächerlich gemacht wird. Nicht spannungs- aber temporeich werden zwar Podien, Tische, Gänge und Theke bespielt, die Szenen allerdings nie mal parallel weiterentwickelt oder mit theatertypischen Darstellungsmöglichkeiten lässig erkenntnishell aufgebrochen. Stattdessen schneidet Egloff filmisch hin und her, erzählt brav geradeaus und betont dabei, mit welch robuster Grobheit Akin die Handlungspartikel und Gagwirbelei zusammengestrickt hatte. Kommt’s dann bei einem aphrodisiakisch gewürzten Mahl zur Sexorgie, ist das auf der Leinwand ein klamaukiger Spaß, in Bremerhaven nur verschämtes Gefummel.
Völlig ignoriert wird der Triumph des Films, ohne Spurenelemente jedweder Integrationsdiskurse den Multikultialltag als selbstverständlich zu behaupten und ihn selbstverständlich von einem Multikultiensemble darstellen zu lassen. Wenn eine handwerklich solide Straßenfestband schließlich funky Soul-Hits covert, ist das leider auch kein Aufreger, Mitreißer, Kultstatusverleiher. Die Musiker bringen die Aufführung nicht zum Grooven wie es im Kino dem Soundtrack gelang. Für alle Cineasten, die den Film bereits goutiert habe, bietet der Theaterbesuch also kaum einen Mehrwert, alle anderen könnten genießen, wie vergnüglich sich das Stadttheater im Alltag seiner Heimatstadt verortet. Das passt dann schon …