Merle Fahrholz, designierte Essener Opernintendantin

Neue Intendantin für Aalto-Musiktheater und Essener Philharmoniker: Merle Fahrholz

Das ist mal eine Personalie, die neugierig macht: Merle Fahrholz, zur Zeit stellvertretende Intendantin und Chefdramaturgin an der Oper Dortmund, wird Intendantin für das Aalto-Musiktheater und die Essener Philharmoniker. Schon im kommenden Jahr soll sie die Nachfolge von Hein Mulders antreten, der an die Oper Köln geht. Ihr Vertrag läuft dann über fünf Spielzeiten bis Sommer 2027.

In Dortmund, unter dem Intendanten Heribert Germeshausen, hat die promovierte Musikwissenschaftlerin eines der innovativsten und originellsten Opernprogramme der Republik mitverantwortet, das von großer Neugier auf wenig bekannte Opern, zeitgenössisches Musiktheater und unkonventionelle Regisseure geprägt ist. Zuvor arbeitete sie als Dramaturgin für Musiktheater am Nationaltheater Mannheim, am Theater Biel Solothurn (Schweiz) sowie (ebenfalls unter Heribert Germeshausen) am Theater und Orchester Heidelberg. Als Produktionsdramaturgin betreute sie sowohl Repertoirewerke wie auch selten gespielte Opern, Uraufführungen und Stückentwicklungen, so etwa  die Uraufführungen von Bernhard Langs Opern „Der Golem“ (2016) und „Der Hetzer“ (2021), die musiktheatrale Performance „Flowers of Carnage“ von Annesley Black (2015) oder die Jugendoper „Persona“ von Thierry Tidrow (2021). Sie arbeitete mit Regisseuren wie Peter Konwitschny, Lorenzo Fioroni, Christof Nel, Tatjana Gürbaca, Roland Schwab, Dietrich Hilsdorf, Martin G. Berger und Wolfram Mehring zusammen.

Das verspricht für Essen eine spannende Opernzukunft und eine durchaus interessante Konkurrenz zu Dortmund. Für die Saison  2023/2024 verspricht Merle Fahrholz einen „Komponistinnen-Schwerpunkt“ auf der Opernbühne und in den Konzerten, generell will sie Arbeiten von komponierenden Frauen regelmäßig in den Fokus stellen. Tja – da müssen sie sich in Dortmund jetzt wohl um die Männer kümmern.