Goebbels, das spürt man, wollte dem Erfahrungskosmos der Mädchen nichts überstülpen, sondern etwas aus diesem Kosmos entwickeln. Und weil natürlich die Pubertät in der genannten Altersstufe eine wichtige Rolle spielt, hat er das Thema Umbrüche gewählt – was auch den seltsamen Titel des Abends erklärt: „When the mountain changes it’s clothing“, entnommen einem slowenischen Volkslied. Es geht also um Wechselzeiten, im Leben der Mädchen, im Leben Sloweniens, auch um den Verlust kindlicher Unschuld, der ja immer etwas Brutales hat. „Wovon träumen die jungen Mädchen? – Vom Messer und vom Blut“, heißt es an einer Stelle. Der Abend hat seinen Zauber. Aber er atmet in seiner fein ausbalancierten Schlichtheit auch den seltsamen Hautgout von künstlerisch hochgepuschtem Laientheater – als wäre ein Avantgarde-Regisseur in ein Mädchencamp geraten. Ein bisschen so ist diese Kooperation ja wohl auch gewesen. Großer Beifall für die hingebungsvoll singenden und spielenden Mädchen.