All das gelingt in zwei pausenlosen Stunden, mal tempo- und aktionsreich, mal durch dramaturgisch sinnvolle Lichtwechsel traumhaft ruhig. Köpplinger und sein Team zaubern mit dem ganzen Reichtum des „armen Theaters“: Pferd und Esel aus rollbaren Metallböcken, Decken und Kopfmasken (Szenenbeifall für Pál Szepesi und Nicola Gravante); eine Leiter und auf einer Holzstange gedrehte Bretter als Windmühle, vielfältig genutzte Stühle, Bänke, Tücher undundund… bis zum traumhaft ausgeleuchteten Walle-Tuch über der ganzen Spielfläche und einer an den spanisch-arabischen Toleranz-Traum von Al-Analuz erinnernden Bauchtanz-Einlage von Kenia Gonzàles. Da spielen die 16 „Insassen“ in bruchloser Mischung aus Solisten und Statisten in über 30 Rollen turbulent und faszinierend mit – ja, sie wandeln sich zum Gutteil: einhelliger Beifall für sie alle.
Auch wenn Dirigent Andreas Kowalewitz, seine unsichtbaren 15 Musiker auf der Hinterbühne und die Tontechniker noch den dumpfen Sound verbessern müssen, wenn Carin Filipcics Dulcinea und Peter Lesiaks Sancho noch gesanglich zulegen sollten: der Preis des Abends geht an den herrlich unzeitgemäßen, aber utopisch mitreißenden Quijote von Erwin Windegger. Inmitten von „Bankstern“ und „Polit-Muftis“ brauchen wir solche Gegenentwürfe!
Termine
Sa. 5. Oktober 2013 19.30 Uhr
Mo. 7. Oktober 2013 19.30 Uhr
Di. 8. Oktober 2013 19.30 Uhr
Do. 10. Oktober 2013 19.30 Uhr
Fr. 11. Oktober 2013 19.30 Uhr
Sa. 12. Oktober 2013 19.30 Uhr
So. 13. Oktober 2013 18.00 Uhr*
Di. 15. Oktober 2013 19.30 Uhr
Mi. 16. Oktober 2013 19.30 Uhr
Do. 17. Oktober 2013 19.30 Uhr*
Fr. 18. Oktober 2013 19.30 Uhr*
Sa. 19. Oktober 2013 19.30 Uhr