Holger Hauer hat das, mit viel Aufwand für Bühne und Kostüme (Ausstattung: Christoph Weyers), geradlinig an der Story entlang inszeniert. Nach dem Volksfest geht’s in Atelier des Künstlers (mit Riesenstatue und Florenz-Postkarten-Hintergrund), wo Cellini (in dieser dritten Vorstellung Miljenko Turk) sich vor seiner Angela (Olivia Delauré) mit seinen Abenteuern brüstet und die Zahl der Gegner, je länger er singt, immer höher wird. An Eitelkeit steht ihm der Herzog (von Bryan Rothfuss etwas übertrieben dümmlich dargestellt) nichts nach, der im Pelzmantel mit Riesenschleppe aus dem Orchestergraben hochgefahren wird. Solche witzig-ironischen Szenen finden sich immer wieder, insgesamt aber kommt der Text (Deutsche Fassung Roman Hinze) doch ziemlich klappernd und etwas hausbacken daher.
Musikalisch dagegen ist „Viel Lärm um Liebe“ durchaus reizvoll. Da mischt Weill in der langen Anfangsszene Chor, Duette und Soli sehr wirkungsvoll durcheinander, erklingen gefällige Liebes-Duette neben breit gemalter Filmmusik, wechseln schroffe Bläserakzente mit hellen, rhythmischen Swingklängen. Und da überzeugen sowohl das Orchester der Staatsoperette unter Andreas Schüller als auch die Sänger-Darsteller – und machen so musikalisch einige der szenischen Defizite wett.