Benoît Lachambres Konzept, Stille und Langsamkeit mit rauen, lauten Songs und mitreißender Dynamik zu kontrastieren, zieht sich bis zum Schluss durch die Produktion und macht das Thema des in sich verschlossenen, allmählich selbst befreienden Individuums um so plastischer. Die weiten Kapuzenshirts sind dabei mehr als nur Kostüm, dienen sie doch als eine Art Schutzschild, das den Einzelnen gesichtslos macht, mitunter auch Teile des Körpers verschwinden lässt. Dagegen wirkt das Individuum beinahe nackt, wenn es sich mit festem Blick vor dem Publikum aufbaut und sich endlich als Persönlichkeit zeigt. Ins Groteske steigert sich der Freiheitsdrang, wenn ein Tänzer seine Jacke in die Luft schleudert und anschließend vergebens versucht, den Flug der geworfenen Kleidung zu imitieren. Alles in allem beklemmende, mitunter komisch anmutende, originelle Szenen, die von der Ausdruckskraft und Virtuosität dieses großartigen Ensembles leben.