Alles krönte der Spezialist im Graben: Ivor Bolton hatte auf dem teuren Monteverdi-Continuo-Ensemble als Ergänzung zur kleinen Besetzung des Frankfurter Orchesters bestanden. So erklangen Cestis sehr textbezogene, rhythmische Vielfalt im Einklang mit den heftig wechselnden Emotionen höchst reizvoll: im ersten Teil wie in einer klassischen Exposition Erwartungen weckend – und dann wie selten zu erleben: im immer stärker werdenden zweiten Teil nicht nur den Bogen von Monteverdi zu Händel schlagend, sondern auch herrlich unterhaltsam. Diese Faschingsoper vom damals opulenten Hofopernzentrum Innsbruck des Jahres 1656 ist auch 2015 eine musiktheatralische Entdeckung!