In sechs Themenkomplexe ist der kurze Abend aufgeteilt. Da geht es um Gastarbeiter und Praktikum, um Marx und Werkmaschine, um Musik und „Opferagenturen“, auch mal kurz ums Ruhrgebiet. Die Solisten sind gute Sänger, alle mit individueller Stimmtechnik, irgendwo zwischen Jazz, Pop und Klassik angesiedelt. Ihr kurzes Quartett – „O endless is this Misery“, eine Art Leitmotiv des Abends – ist der Höhepunkt der Aufführung. Gute Rezitatoren sind sie nicht. Theatrale Entfaltungsmöglichkeiten gesteht man ihnen nicht zu. So wird, mit arg vielen Versprechern, auch aus den spannenden Passagen des Textes nur harmloses Kabarett. Ohne Wut, ohne definierte Haltung bleiben der absurde Humor, die poetischen Ansätze, die der Text durchaus bietet, dem Publikum verschlossen.
So ist diese „Stadt der 1000 Feuer“ leider nur ein magerer Braten ohne Füllung, wenn auch ambitioniert gewürzt, kein Musiktheater, nur ein laffes, konzertantes Oratorium – trotz des spannenden Themas.