Bei Ravels Alptraumoper sieht man dann zwar mehr Menschen. Der Kopf der famosen Talya Lieberman als strahlende Sonne macht besonderen Eindruck. Auch die ausgestopfte Nadja Mchantaf als Kind oder Ezgi Kutlu als Mutter fallen natürlich unter all den Tieren und lebendigen Gegenständen besonders auf. Doch es bleibt schade, dass man den Kinderchor erst beim Schlussapplaus zu sehen bekommt. In dem bunten, fantasievollen Treiben auf der Leinwand ziehen die Briten zwar alle Fantasieregister, wollen allerdings auch dann nicht wirklich in die Abgründe der menschlichen Natur blicken, wenn das Kind seiner Bosheit freien Lauf lässt. Hier kommt keine Tasse und kein Tier wirklich zu schaden. Und es brennt auch nichts ab. Alles bleibt ganz offensichtlich „nur“ Kino, Comic und Musik mit bewegten Bildern. Ganz gut als Einstiegsdroge mit Nebenwirkung. So geht Oper halt auch.