In dieses merkwürdige, mit grellen Lichtblitzen markierte Zwischenreich dringen die „untoten“ Spieler ein, nachdem sie ihre Gesichter immer wieder in zwei große, mit Wasser gefüllte Glasgefäße eingetaucht haben. Es entstehen wieder und wieder Versuche, sich abwesend zu machen. In der anderen Welt treffen sie auf eine merkwürdige, mannshohe Puppe (Puppenbau: Janusz Debinski), deren Gesicht ein hohles Loch ist. Die drei Darsteller agieren mit großer Selbstverständlichkeit: Das „Andere“ macht keine Angst, sondern wird zu einem (wissenschaftlichen) Experiment. Kurz, wie diese Begegnung zwischen untoten Lebenden und toter Materie gestaltet wird, gehört zu den stärksten Momenten der Inszenierung, die sich am Unsagbaren abzuarbeiten versucht. In der Tat lassen sich die Bilder vom Betrachter kaum beschreiben: Denn sie wirken unmittelbar, entwickeln eine starke Emotion, die sich gleich wieder in der nächsten Situation auflöst und neu konstituiert. Am Ende wird das Publikum durch einen grellen Lichtblitz geblendet und die drei stehen wie am Anfang wieder direkt an der Rampe: Sie sind aus ihrer Abwesenheit wieder im Hier und Jetzt.
Auf diese Reise in die Anderswelt werden die Suchenden zu Performern, die ihre Stärken ausspielen können. Anne Brüssau gelingen sehr berührende Momente dabei, Sonia Franken prägt ihre Figur durch tänzerische Momente und Gildas Coustier entwickelt in seiner Gesichtmimik maskenhafte Züge. Das Unsagbare in einer ausgefeilten Bildersprache darzustellen, das ist Jan Jedenak hinreißend gelungen. Eine emotionale Reise in die „Anderswelt“, die das Publikum mitzieht.