Guy Montavon erzählt diese vertrackte Geschichte geradlinig an der Handlung entlang, in fast märchenhaft leuchtenden Szenen (die Walküre schwebt in einer Art Gondel hernieder, zum Liebesschwur Gunthers und Brunehildes senkt sich ein Blütenflor herab), stellt immer wieder den Einzelnen mitten in die große Chorsängerschar hinein, die mal triumphierend, mal drohend daherkommt. Um am Ende wieder auf die Assoziationen des Bühnenbildes zurückzukommen: Da erhebt sich aus dem Boden ein goldener Kriegerkopf mit erhobenem Schwert, fast schon überdeutlich.
Wie schon in der Ouvertüre, so lässt GMD Joana Mallwitz die Musiker des Philharmonischen Orchesters Erfurt und der Thüringen Philharmonie Gotha die Musik des Werkes – in zeitlicher Nähe zu Wagners „Ring“ entstanden, aber wohl ohne Zusammenhang – über drei Stunden leuchten und dräuen, liebend schmeicheln oder dunkel Unheil signalisieren – allerdings, ohne dass sich etwas wirklich nachdrücklich einprägen würde.