In einem Punkt unterscheiden sich Schauspiel und Oper sehr deutlich. Das Stück wird oft als „schwarze Komödie“ gespielt, die Musik aber treibt die Oper zur Tragödie hin. Zwar gibt es den skurrilen Zachanassian-Hofstaat mit inzwischen Gatten Nr. 7, aber die Handlung führt in den moralischen Abgrund. Alle sind schuldig geworden, Alfred Ill, die alte Dame, die Rache will und von Gerechtigkeit spricht, die Bewohner von Güllen, die aus Geldgier und Armut Ill zum Tode verurteilen. Die musikalische Leitung von Herbert Gietzen, die sorgfältige Regie der Intendantin Cathérine Miville und die dunkel phantastische Bühne von Lukas Noll runden den Erfolg ab.