Döblins Roman im Exil entstandener Roman ist ein Requiem der deutschen Geschichtsmisere, das den historischen Gestalten mit ihren privaten Malaisen den Lehrer Friedrich Becker zur Seite stellt, dessen Leben wiederum mit den Zeitläuften aneinander gerät. Einen schwer vom Krieg Traumatisierten, von Sören Wunderlich bis zum gläubigen Neurotiker getrieben, der tastenden Schritts – Beckmann lässt grüßen – sich zurecht zu finden versucht. Seine Freundin wirft sich einem Freikorpskämpfer an den Hals, er unterrichtet völkische Schüler, er versucht, seinen schwulen Schuldirektor zu verteidigen. Überall lauert als Beweis historischen Scheiterns schon die Restauration, angetrieben von einem an Bulgakow erinnernden, charismatischen Satan (ebenfalls Alois Reinhardt). Die Regisseurin nutzt die Vorlage für einen ins Surreale übersteigerten Bilderbogen, lässt die Körper zucken und zappeln. Doch Döblins unverbundene Romanebenen bekommt sie damit nicht in den Griff. Da nutzt es auch nichts, dass Rosa als Beobachterin in fast jeder Szene präsent bleibt. Der vierstündige Abend zerfällt so sukzessive immer mehr in Einzelszenen, der große Erzählbogen fehlt – das Durchrauschen der Revolution.