Nordalm konzentriert sich auf die Sprache und ihren (verschrienen) Emotionsgehalt. Es erzählt sich nur wenig über szenische Bilder. Da huscht denn einmal das Ensemble mit Einkaufstüten über die Bühne, da stolziert Timo Beyerling als Archivarius mit grotesken Bewegungen aus der Hüfte heraus durch die Szene. Zum Schluss hin eignen sich Daniel Großkämper als Hofrat Paulmann und Alessandra Bosch als Veronika anlässlich ihrer Hochzeit vogelartige Kopfbewegungen an. Musik gibt es auch, von Ulf Steinhauer. Da wird dann auch englisch gesungen. Eine gelungene Szene ist der Kampf zwischen Gut und Böse: Timo Beyerling als Archivarius haut in die Saiten und besiegt so die böse Rauerin, die auch von Mira Leibold verkörpert wird. Eine der wenigen Szenen, in denen das Spiel sinnfällig wird.
Julian Häuser performt den Studenten Anselmus. Der Student ist eine schwierige Rolle, weil er, von sich aus kaum aktiv, eher zum Spielball der Anderen wird. Er muss einen Erkenntnisprozess spielen, der ihm den Weg in die Poesie ermöglicht. Nach anfänglichem Selbstmitleid spielt Häusler den Staunenden, ein großes Kind, der die große Liebe als Geschenk nimmt. Und das ist sie ja, er kann mit ihr im sagenhaften Land Atlantis die Welt der Poesie erforschen. Aber diese Geschichte interessiert die Regie leider nicht wirklich.