Allein diese teils bewusst sperrig inszenierten Begegnungen zeigen, dass sich nichts so recht fügen will. Zu weit auseinander liegen die Horizonte zwischen den Figuren. Der Dauersport zehrt an ihnen, zeugt von deren Versuchen, im Leben mehr oder weniger allein klar zu kommen oder die eigene Attraktivität zu erhöhen. Gleichwohl bleibt die Grenze zwischen West und Ost, versinnbildlicht in einer schmalen, roten Diagonalen auf dem Boden, bestehen. Und während der Regisseur seine Protagonisten, deren endlose Körperaktivität an Einar Schleefs „Das Sportstück“ (en miniature) erinnert, austoben lässt, hört der Zuschauer Interviews der Thai-Frauen und europäischen Freier. Man hört die Wünsche nach Familie, Behaglichkeit, einem sicheren Auskommen oder schlichtweg Berichte über sexuelle Vorlieben und Abneigungen, geprägt von tiefster, bisweilen erschütternder Ehrlichkeit. Diese O-Töne sind der wahre Schatz der Aufführung, die ansonsten kaum Variation bietet. Im Gegenteil: Die Darstellung bleibt allein auf das Körperliche reduziert, derweil die Texte weitaus mehr Bedeutungsraum und Weite zu erkennen geben. Der Inszenierung geht buchstäblich die Puste aus.