Der Tod in „Death knocks“ klopft beim agilen New Yorker Textilhändler Nat Ackerman – ans Fenster. Kaum ist er hereingeklettert, klagt er über die kaputte Regenröhre; beinahe habe er sich den Hals gebrochen. Und nur weil gerade nicht Halloween ist, kann er sich als echter Tod überhaupt glaubhaft machen. Am Ende hat er beim Rommé verloren und Nat Ackerman hat einen Lebenstag gewonnen. Wozu, kontert der Tod, es wird regnen. Christian Jost hat Woody Allens „Tod“ noch einmal verwandelt. Vom Bleichgesicht unter schwarzer Kapuze ist er zur Mezzosopranistin mutiert. Die phantastische Itziar Lesaka beherrscht Josts rasante Wechsel zwischen schneidenden Avantgardismen, Pop-Anklängen und großer Opern-Phrase, sie singt im Handstand, klettert an Leitern, zuckt konvulsivisch – schließlich ist es ihr erster Job und wie steht sie da, wenn sie ohne Ackerman kommt – und zieht die ganze weibliche Show ab. Am Ende steht der Herzstillstand; für Schwerin war es indes ein Schritt auf neuen Wegen. Man will verstärkt auf das hauseigene Ensemble setzen, das hier ausschließlich zum Einsatz kam.