Elisabeth Sobotka, die Intendantin der Bregenzer Festspiele

Elisabeth Sobotka wird Intendantin der Staatsoper Berlin

Elisabeth Sobotka wird ab 2024 neue Intendantin der Staatsoper Berlin. Bereits im Februar wurde bekannt, dass der aktuelle Intendant Matthias Schulz seinen Vertrag nicht verlängern und nach Zürich wechseln wird.

Elisabeth Sobotka kennt das Haus Unter den Linden gut. Sie war dort von 2002 bis 2007 Operndirektorin. Von 2009 an war sie Geschäftsführende Intendantin der Oper Graz. Im Anschluss übernahm die 56-jährige geborene Wienerin die Bregenzer Festspiele, die sie seit 2015 sehr erfolgreich leitet.

Matthias Schulz hat an der Staatsoper einiges bewegt, zum Beispiel die Dramaturgie und besonders das Repertoire spürbar verjüngt. Er setzte auch eigenwillige Projekte auf den Spielplan wie den sehr heutigen Scarlatti-Abend „Love, you son of a bitch“, das „Maskenmusiktheater“ „Himmelerde“ mit der Musicabanda Franui oder zuletzt die „Pinocchio“-Oper von Lucia Ronchetti. Dabei ging es spürbar darum, das Haus zu öffnen, ein neues, jüngeres Publikum zu gewinnen. Elisabeth Sobotka ist eine kluge, fähige Kunstmanagerin und Theaterleiterin, die sich in Bregenz zum Kernrepertoire der Oper bekennt. Den Sommer 2022 bestreitet sie mit Neuproduktionen von „Madama Butterfly“ und „Siberia“ vom Puccini-Zeitgenossen Umberto Giordano. Sie scheut das Neue und Neueste keinesfalls, aber es wird vermutlich nicht die Hauptrolle in ihren Planungen spielen.

Vom künstlerischen Profil her passt sie also glänzend zu Daniel Barenboim, der bis 2027 Generalmusikdirektor der Staatsoper sein wird. Er ist gelegentlichen Ausflügen in die Moderne bekanntlich nicht abgeneigt, begreift sich aber doch in erster Linie als Sachwalter der Oper als repräsentative Institution. So kann die Ernennung von Elisabeth Sobotka durchaus als Kurskorrektur angesehen werden – oder als Beleg für die immer noch vorhandene Durchsetzungskraft von Daniel Barenboim.

Wir wünschen alles Gute und hoffen auf aufregendes Musiktheater!